Kapitel 102 102
Ihr einst sanfter Blick war nun etwas düster, als er ihren Sohn musterte. Nellys lange Wimpern flatterten und warfen einen eindringlichen Schatten auf ihr Gesicht. Mit schauriger Sanftheit streichelte sie Tonys Kopf, als wollte sie nicht nur ihn, sondern auch sich selbst trösten.
„Es tut mir leid, Tony“, flüsterte Nellys Stimme kaum hörbar. „Ich habe es nicht mit Absicht getan. Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen gemacht habe.“
Tony klammerte sich fest und unnachgiebig an Nelly. Die Luft war voller Spannung, als hielte der Wald selbst den Atem an und wartete darauf, was als Nächstes passieren würde.
Doch das Sonnenlicht, das durch das dichte Blätterdach fiel, schien die Konturen der Szene abzumildern und warf einen zarten Schimmer auf Mutter und Sohn. Es war eine trügerische Ruhe, die den Aufruhr verbarg, der darunter lag.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ Tony endlich seinen Griff um Nelly los, seine Fassade der Ruhe blieb gefestigt. Er setzte sich auf eine Bank in der Nähe, als wäre nichts geschehen, als wäre sein Herz nicht gerade in Stücke gerissen worden.