Kapitel 58
In einer ruhigen Nacht drang vom anderen Ende der Leitung ein Flüstern durch die Dunkelheit: „Anne, es tut weh.“
Murrays Stimme zitterte und verriet seinen Schmerz. In diesem Moment empfand Roseanne Mitgefühl.
Murray war stark, stur und gab nie nach. Ob er sich bis zum Magengeschwür betrank oder so hart arbeitete, dass er das Essen vergaß, er ging bis an seine Grenzen. Während dieser Zeit hatte Roseanne alles versucht, um ihm bei der Genesung zu helfen.
Sie sorgte dafür, dass er drei ordentliche Mahlzeiten zu sich nahm und lernte sogar einige Massagetechniken von einem erfahrenen Physiotherapeuten. Nach viel Mühe und Zeit gelang es ihr, seine Gesundheit wieder in Ordnung zu bringen. Doch alles, was sie als Antwort bekam, war ein knappes „Du gehst mir auf die Nerven.“ Und manchmal, wenn seine Geduld zu Ende ging, runzelte er die Stirn und fauchte: „Warum benimmst du dich wie meine Mutter?“
Die lange vergrabenen Erinnerungen kamen wieder in ihrem Kopf hoch, doch die Welle der Sympathie verebbte rasch.