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Kapitel 195

Ich wusste, dass das kein Kinderspiel werden würde, aber ich dachte, dass ich zumindest einen gewissen Vorteil hätte, da ich das schon einmal gemacht hatte. Aber Audrina wusste, was sie tat, als sie mich so früh am Morgen hierher brachte. Der Tau hatte sich auf alles gelegt und ohne die Sonne, die ihn verdunsten ließ, war alles rutschig wie die Pest und die Strecke musste völlig anders bewältigt werden als beim ersten Mal.

Beweg deinen dürren Hintern. Ich dachte, du hast das schon einmal gemacht, oder war das auch nur erfundener Blödsinn?, spottet Audrina. Ich mache einfach weiter. An einem normalen Tag würde ich mich von ihr nicht ablenken lassen, geschweige denn, wenn ich wirklich alle meine Gehirnzellen brauche, um diesen Kurs zu absolvieren.

Ich schaffe es endlich bis zum Ende, bedeckt mit Schlamm vom letzten Abschnitt des Parcours, auf dem ich über und unter Balken geklettert bin. Ich weiß, dass meine Hände von einigen Seilen zerfetzt sind und wir noch nicht einmal mit dem richtigen Training begonnen haben.

Steh gerade. Verhalte dich wenigstens wie ein Krieger, der eine gewisse Grundausbildung hat. Sie knurrt mich an, als ich vornüber gebeugt dasitze. Ich habe meine Hände auf den Knien und versuche, wieder zu Atem zu kommen, aber mein Stolz siegt und ich richte mich auf, um ihr in die Augen zu sehen. „Wenigstens kann ich jetzt sagen, dass du den Parcours tatsächlich geschafft hast. Los geht‘s.“

Meine Erwiderung verstummt, als sie blitzschnell durch die Bäume stürmt. Ich kenne diese Gegend überhaupt nicht, also muss ich sie im Auge behalten. Ich habe keine Ahnung, was sie vorhat, aber ich werde nicht zulassen, dass sie mich abseits der Wege im Wald verliert. Wir rennen, was sich wie eine Ewigkeit anfühlt. Es ist aufregend! Mir war gar nicht bewusst, wie viel Zeit vergangen ist, seit ich tatsächlich losgelassen und mit Vollgas bis an die Grenzen meines Körpers gerannt bin. Meine Wölfin schnurrt in meinem Kopf und hofft, dass wir uns auch bald verwandeln und rennen können. Sie ist noch nicht länger draußen als ich und fängt in meinem Kopf an, verrückt zu werden.

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