Kapitel 69
„Ich möchte zuerst Sean sehen.“ Ich runzelte die Stirn, während mein Blick zu dem Chaos im Kampfring wanderte.
„Natürlich.“ Tristans samtige Stimme streichelte meine Haut, konnte aber den Ekel, der in meinem Magen brannte, nicht lindern.
Der Kampfring wurde schnell gesäubert, keine Spur von Blut war auf dem weißen Boden zu sehen. Einige Leute in der kleinen Menge verzogen das Gesicht oder murmelten wütend über den Verlust ihres Geldes. Es war beunruhigend, wie diese Leute eine solche Brutalität mit ansehen konnten. Mein Herz schlug bis zum Hals, als zwei weitere Männer auf die Bühne gestoßen wurden. Seans Gesicht kam in Sicht, es sah abgezehrt und doch trotzig aus.
Eines seiner Augen war geschwärzt und schien langsam zu heilen. Seine Lippe war gespalten, ein dicker Blutfaden lief in der Mitte entlang. Dem wütenden Glitzern in seinen Augen nach zu urteilen, war Sean von diesen Vampiren nicht gebrochen worden.
„Was ist dein Preis?“, sagte ich ohne nachzudenken, aber ich konnte mich nicht dazu bringen, mich darum zu kümmern. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich Sean sah. Seine Haut war blass vom Mangel an Sonnenlicht, das Haar auf seinem Kopf schmutzig und widerspenstig. „Was willst du für ihn?“ „Was ich will, bist du“, hauchte Tristan, seine Stimme war ruhig und sein Blick fest auf mich gerichtet. Mein Blick huschte zu Tristan und ich las die Aufrichtigkeit in seinen Augen. Tristan würde nicht nachgeben, so viel war klar.