Kapitel 82
*Erinnerung*
Ein Spaziergang im Garten sollte meine Stimmung heben, aber als ich ein paar Stunden später in mein Zimmer zurückkehre, stelle ich fest, dass er kaum etwas bewirkt hat. Als ich in mein Zimmer zurückkomme, werde ich daran erinnert, dass ich zumindest keine Angst mehr haben muss, dass mir beim Herumlaufen die Kehle durchgeschnitten wird. Das ist doch wohl ein Grund zur Freude.
Meine Hand fährt zu meinem Hals und ich bleibe vor dem Spiegel stehen, um meine Narben anzusehen. Helga und Nellie ziehen sich in ihre Gemächer zurück und ich murmle kaum merklich ein „Bis später“, während meine Finger zwei gezackte Male nachzeichnen, einen auf jeder Seite meines Halses.
Ich war schnell genug geheilt, um nicht zu verbluten, aber die Geschwindigkeit, mit der sich mein Gewebe selbst verheilt hatte, verhinderte auch, dass der Heiler des Rudels die Gelegenheit hatte, mich mit einem geraden Stich wieder zusammenzuflicken. Diese drei bis vier Zoll langen Risse werden mich also immer an die schreckliche Begegnung erinnern, die ich in der Bibliothek hatte.
Seitdem kann ich kaum noch ein Buch ansehen.